Am 1. September 1771 wurde der Handel in der Wiener Börse aufgenommen, welche eine der ältesten Wertpapierbörsen der Welt ist. Fundament für die Börsenentstehung war das Börsepatent von Kaiserin Maria Theresia. Zunächst handelte man nur Anleihen, Wechsel und Devisen. Aktien kamen 1818 hinzu.
Am 9. Mai 1873 kam es zu einem Börsenkrach aufgrund hemmungsloser Spekulationen. Die darauf folgende Rezession gab ein Börsengesetz zum Anlass, welches am 1. April eingeführt wurde und fortan den Handel festlegte und überwachte.
Die Bundeswertpapieraufsicht wurde 1997 gegründet, sie wird heute als Finanzmarktaufsichtsbehörde bezeichnet. Sie fungiert als Behörde weitgehend unabhängig. Die Wiener Börse wurde im selben Jahr zur AG umbenannt. Der Parketthandel wurde ebenfalls eingestellt und die neue Gesellschaft zog zunächst in die Strauchgasse um. Mehr als 60 Teilhaber privatisierten die Wiener Börse im Jahr 1999 vollständig. 2000 wechselte der Börsensitz zum Palais Caprara-Geymüller.
Ein elektronisches Handelssystem gab es bereits seit 1991. Acht Jahre später stellte man den Kassamarkt auf das XETRA-System der Börsen in Deutschland um, welches das zwei Jahre zuvor eingeführte EQOS-System ablöste.